Ökologie im Abbaugebiet

Wer in bestehende Landschaften eingreift, verändert gleichzeitig die darin herrschenden ökologischen Bedingungen. Daraus ergeben sich Verpflichtungen gegenüber der Natur. Unsere Mitarbeiter müssen daher über Kenntnisse über die von ihnen veränderten und neu geschaffenen Lebensräume in Kiesgruben besitzen. Diese Kenntnisse werden eingesetzt, indem naturnahe Arbeitsflächen entstehen wo Wirtschaft und Natur nebeneinander und miteinander harmonisch leben können.
Wege und Pisten
Offene Kies-, Sand- und Schotterwege sind nicht nur Fahrpisten für Kiesgrubenfahrzeuge. Sie können auch ideale Verbindungswege für Tiere innerhalb der Grube, sowie zwischen der Grube und angrenzenden Flächen sein. Wege können so, ähnlich wie Bäche, über weitere Strecken als Wanderkorridore verbindend wirken.
Tümpel
Tümpel sind Wasserstellen, die zeitweise austrocknen können. Sie entstehen dort, wo sich in Senken und Mulden Regen- oder Sickerwasser auf lehmig-tonigem Untergrund sammelt. In unserer Abbaustelle Ried bestehen heute zahlreiche permanente und temporäre Wasserstellen, welche insbesondere den äussert bedrohten Pionierarten wie Geburtshelferkröte und Gelbbauchunke als Laichstellen zur Verfügung stehen.
Ökologie bei der Endgestaltung
Kiesgruben wurden allgemein als negativer Eingriff in die Natur angesehen. Heute ist man zur Einsicht gelangt, dass man nicht nur während der Abbauphase sondern auch bei der Endgestaltung für die Natur nachhaltige Verbesserungen erzielen kann.
 
Für die Grube Ried werden in Zusammenarbeit mit Behörden und Fachleuten ökologische Aufwertungsmassnahmen vorgenommen.
Waldverbesserung
Das Waldgebiet im Ried ist geprägt durch einen hohen Anteil an Nadelholz. Vor allem in den Altholzbeständen sind nur selten Laubholzarten anzutreffen. In den Jungwuchsbeständen ist das Verhältnis zwischen Nadelholz und Laubholz etwa ausgeglichen. Die naturkundliche Bedeutung ist als mässig einzustufen, da keine seltenen Waldgesellschaften oder besondere Strukturen vorkommen. Der hohe Nadelholzanteil bewirkt, dass von einem naturfernen Zustand gesprochen werden muss.
Durch die Waldrodungen, welche durch den Kiesabbau nötig sind, ergeben sich nun Chancen, dieses Bild zu ändern. Durch die Auswahl von standortgerechten Baumarten, welche bei der Pflanzung berücksichtigt wurden und werden, wird der Laubholzanteil gefördert. Die Abbau- und Etappierungskonzepte sehen vor, dass die Bilanz Rodung/Aufforstung in einem günstigen Verhältnis gehalten wird.
Die Wiederaufforstung, die zukünftige Pflege und Bewirtschaftung erfolgen nach allgemeinen Zielsetzungen. Auszugsweise sind dies:
  • Das anzuwendende Waldbaumodell ist auf eine Wertholzproduktion ausgerichtet
  • Der ökologische Wert der Waldungen wird gefördert
  • Ein Teil der Fläche wird der natürlichen Sukzession überlassen
Diese Ziele können aber nur erreicht werden, wenn wieder ähnliche Böden mit vergleichbaren Eigenschaften, vor allem was Gründigkeit und Lockerheit anbelangt, rekultiviert werden.